Die Herz-Jesu-Kirche Weinsheim feierte im Jahr 2008 ihr 100-jähriges Jubiläum. Nach nur einjähriger Bauzeit wurde sie am 14. Juli 1908 feierlich eingeweiht. Die Kirche überstand zwei Weltkriege und galt in schwierigen Zeiten, insbesondere während des Dritten Reiches, als „Fest in der Brandung“.
Im Laufe der Zeit wurden mehrere Renovierungen durchgeführt: 1968 erhielt das Gebäude eine umfassende Erneuerung, Turm- und Dachreparaturen folgten in den Jahren 1995/1996.
Besonders wertvoll sind jedoch die historischen Einrichtungsgegenstände: Hochaltar, Kommunionbank, Beichtstuhl und Teile der Sakristei stammen noch aus der Zeit vor dem Bau der Herz-Jesu-Kirche. Sie gehörten bereits der katholischen Gemeinde während des bis 1908 gemeinsam genutzten Simultaneums, dessen Vorgängerbau 1811 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde. Der Grundstein für die neue Kirche wurde 1823 gelegt, und am 1. Mai 1825 wurde sie unter Teilnahme beider Konfessionen eingeweiht.
Auch die Orgelgeschichte ist bemerkenswert: Nach dem Zweiten Weltkrieg kaufte Pfarrer Steinmetz eine Sauer-Orgel aus dem Jahr 1897, die bis 1944 den Gottesdienst musikalisch begleitete. Später wurde sie an das Europäische Zentrum für Jüdische Musik in Hannover verkauft. 1994 erwarb die Gemeinde eine neue Orgel aus Wimsheim, die am 11. September 1994 eingeweiht wurde.
Die Glocken der Herz-Jesu-Kirche haben ebenfalls eine bewegte Geschichte. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die ursprünglichen Glocken beschlagnahmt und eingeschmolzen. Nach dem Krieg wurden neue Glocken erworben: die Schutzengelglocke am 19. Februar 1944, die Glocken Maria und Christkönig am 11. August 1945 sowie eine weitere Glocke am 19. März 1978. Die jüngste Neuerung im Glockenturm erfolgte 2007, als drei größere, harmonisch aufeinander abgestimmte Glocken die alten ablösten.